Um die Sternrotation zu korrigieren habe ich zu Beginn mit dem Programm DSS (Deep Sky Stacker) gearbeitet. Aber ich war nie richtig zufrieden mit dem Resultat.
Eigentlich sollten die Sterne beim Stacken stärker sichtbar werden und sogar Sterne erscheinen, die auf einem Einzelbild zu schwach sind um sie zu erkennen. Doch es sah immer so aus, als ob es gegen den Rand des Bildes immer weniger Sterne hat, obwohl auf einem einzelnen Bild mehr Sterne sichtbar waren.
Ich habe dann irgendwann doch zu etwas schwieriger zu bedienenden Fitswork gewechselt. Da hatte ich dann aber wieder andere Probleme. Das Bild sah immer so aus, als ob Captain Piccard das Kommand zum Worpflug gäbe. Dieser Effekt, kann ich in ganz kleinem Ausmass auch auf den Einzelbildern erkennen. Es sieht nun so aus, als ob sich diese Charakteristik der Tokina AF 11-16mm f/2.8 AT-X Pro DX Linse nicht mit den Stackern verträgt.
Irgendwann bin ich dann mal auf die Idee gekommen, anstelle von 2 Fixsternen beim Fitswork auf M Fixsterne zu wechseln. Und da ging mir dann ein Licht auf. Mit 2 Fixsternen können die Stacker die Bilder nur um eine Achse drehen oder verschieben. Mit mehreren Sternen muss das ganze Bild in der Verzerrung angepasst werden. Und somit kann auch die Fluchtbewegung an den Bildrändern korrigiert werden.
Darum habe ich mir nach einem Test, eine teurere Linse gekauft, welche diese Verzerrung am Linsenrand nicht mehr so ausgeprägt darstellt. Es war mir nämlich aufgefallen, dass dieser Warpeffekt nur bei der Tokinalinse auftritt. Nicht bei meiner Standardlinse und auch nicht bei der Billiglinse von meinem Kollegen.
Es gibt aber noch einen zweiten Grund, warum die Stacker Probleme haben. Dies wurde auch schon von anderen Leuten bemerkt und wieder von anderen negiert. Wenn ich nach Norden schaue, werden sich alle Sterne um den Polarstern drehen. Schaue ich nach Süden, habe ich die grösste Bewegung aber praktisch nur horizontale Striche, falls am Äquator wäre.
Aber wenn ich nach Osten oder Westen schaue, dann entsteht eine ganz seltsame Sternbewegung, welche eher an ein S erinnert. Und hier scheitern die Stacker am meisten, weil die Bewegung zu komplex ist.
Die Lösung
Beide Probleme, die Fluchtbewegung der Sterne bei der Tokinalinse und die komplexe Sternbewegung bei Blickrichtung ungleich Süden oder Norden, kann mit Fitswork in den Griff bekommen werden.
Es müssen einfach sehr viele Sterne markiert werden. Wie viele genau ist abhängig von der Linse und der Blickrichtung. Aber ich habe schon über 40 Sterne markiert, damit am Schluss das Resultat passte.
Man sollte auf eine ausgewogene Verteilung achten. Nicht nur an den Rändern, auch in der Mitte sollten ein paar Sterne markiert werden, sonst kann es zu komischen Bildverzerrungen kommen. Bei der Tokinalinse hat es sich bewährt in den Ecken jeweils ein paar Sterne zu markieren, weil hier die Bewegung am stärksten sichtbar wird. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass alle markierten Sterne über die ganze Bildserie sichtbar bleiben, sonst nimmt es einem Fitswork übel. Auch wichtig ist die Kontrolle, ob wirklich alle markierten Sterne bei jedem Bild richtig wiedergefunden wurden.
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