Nach längerer Schlechtwetterphase ist wieder einmal besseres Wetter in Sicht, so dachten wir. Es sollte anders kommen. Am Samstagmittag fuhren wir los Richtung Flumserberg, einem nahen Skigebiet. Von da wollten wir mit der Seilbahn ganz nach oben auf den Maschgenkamm und danach mit unseren Schneeschuhen einen leichten Fussmarsch bis zur Spitzmeilenhütte machen.
Nun, wie immer kam es anders. Anders als angekündigt, waren wir nicht oberhalb der Nebeldecke sondern mittendrin und es wurde auch nicht besser am Abend. So stapften wir, weiss unten und weiss oben, durch perfekten Pulverschnee. Mit der Karte war es schon schwierig zu erkennen wo man sich befindet, da alles weiss! Gut hatte Walti noch sein Navi am laufen. Allerdings muss man sagen, dass man eigentlich nicht vom Weg abkommen kann, wenn man den Spuren und den Stangen folgt. Nur, wo man sich genau befindet und wie lange der Weg noch ist, das ist dann doch schwieriger zu sagen. Eigentlich wollten wir vor 18:00 bei der Hütte sein, damit wir noch den Sonnenuntergang mitnehmen können. Wir sind dann aber erst nach 19:00 Uhr als letzte eingetrudelt, als alle anderen schon beim Essen waren.
In der Hütte war es dermassen feucht, dass selbst der Rucksack pitschnass wurde. Ich habe darum die Kamera gar nicht erst ausgepackt. Am Walti seiner D800 lief das Wasser Tropfenweise hinunter. Es lag wohl an den 35° Temperaturunterschied, draussen waren es milde -15°
Um 22:00 Uhr war die Wolkendecke immer noch vollständig geschlossen. Darum gingen wir dann auch ins Bett. Wir haben den Wecker auf 4 Uhr gestellt, in der Hoffnung, dass es irgendwann doch noch aufhellt.
Das war nicht der Fall. Erst als sich die Sonne bereits am Horizont ankündigte, haben sich die Wolken verzogen. Und es entwickelte sich zu einem wunderschönen Wintermorgen. Tja, wiedereinmal liessen sich keine Nachtaufnahmen machen, dafür waren wir zurück bei der Seilbahn auf dem Maschgenkamm, nudelfertig. Der Walti meinte gar, dass er sowas nicht mehr bräuchte!
Noch eine Anekdote am Rande; alle waren froh sich in der warmen Hütte in ihren Schlafsack zu kuscheln. Ausser einer: der Japaner! Aus Rücksicht auf die anderen Gäste in der Hütte und weil er so laut schnarchen würde, schlief er freiwillig, alleine bei -15° draussen im Schnee. So än härte Siech! Und ich habe mich bis jetzt nicht getraut, obwohl ich, etwa das selbe Material wie er habe. Das muss sich ändern, ich bin ein Weichei