Beim Erstellen von Landschaftsaufnahmen mit Sternenhimmel, kam bei mir irgendwann der Wunsch auf, auch nur Sterne zu fotografieren. Nach kurzer Rechere kam ich darauf, dass man hierzu ein Gerät braucht, welches die Erdrotation ausgleicht, damit man auch mit einem Teleobjektiv länger als Sekundenbruchteile fotografieren kann. Nach weiteren Abklärungen und Konsultationen, habe ich mich zusammen mit zwei Kollegen für ein Astrotrac entschieden.
Es ist nicht ganz so günstig, aber mit nur einem Kilogramm sehr leicht. Im Vergleich zu den Montierungen von Skywatcher zum Beispiel. Es hat dann etwas länger gedauert, bis wir so ein Gerät hatten. Nach der ersten Kontaktaufnahme Anfangs September, bekam ich das Teil am 21. Oktober dann endlich geliefert und versuchte mal eine Aufnahme. Na ja, das hatte ich mir dann doch einfacher vorgestellt. Die Kalibrierung mit Hilfe des Polsuchers klappte überhaupt nicht, ich konnte einfach nichts erkennen.
Bei einem zweiten Versuch, half mir dann ein Kollege mit einem Laser. Er markierte den Polarstern, so dass ich ihn gut im Polsucher fand und das Astrotrac einigermassen justieren konnte. Ja jetzt konnten wir mit dem 300mm Tele 90 Sekunden lang belichten, ohne dass die Sterne Streifen bildeten. Allerdings gings noch nicht länger, es war wohl doch noch nicht ganz genau ausgerichtet.
Von jetzt an war das Wetter bei uns saumässig. Jeden Tag Nebel, man konnte einfach keine Sterne sehen. Und dann war auch der Mond wieder zu hell, um schöne Deep Sky Aufnahmen zu machen. Also musste ich wohl zuwarten, bis zur nächsten Leermondphase.
Und sie kam, das Wetter stimmte und es waren keine Wolken angekündigt. Also dachte ich mir, jetzt aber richtig. Darum verabredete ich mich mit unserem “Astroguru” in Amden bei seiner privaten Sternwarte.
Die Sicht auf die Sterne war einfach herrlich. So was sieht man hier im Unterland nicht. Sogar die Milchstrasse war zu erkennen. Also habe ich mir mal den Polsucher vom Peter erklären lassen und er hat ihn auch gleich ausgerichtet. Jetzt hatten wir zwei Stunden um Photonen einzufangen. Und sie kamen! Wir machten zahlreiche Bildreihen 30 Sekunden, 5 Sekunden, 120 Sekunden. Danach auch noch den Telekonverter drauf und los geht’s. War leider nichts. Erstens ist danach die grösste Blende mit f1/8 schon ziemlich lichtschwach und zweitens war das Astrotrac für so eine lange Brennweite doch noch nicht genau genug ausgerichtet, so dass bei 120 Sekunden wieder Streifen sichtbar wurden. Schade aber das Resultat spricht auch so für sich. Allerdings sehe ich noch Verbesserungspotential. Die Aufnahmen mit 5 und 30 Sekunden, rauschen subjektiv stärker als bei 120 Sekunden. Das ist seltsam und bedarf noch weiterer Untersuchungen. Dann kann man wahrscheinlich mit der ISO Zahl noch weiter runter. Alle Aufnahmen haben wir mit 1600 ISO gemacht. Das nächste mal probieren wir es mal mit 800 ISO, mal schauen was rauskommt.
Alle Bilder